Nepal und Rückflug nach Deutschland

•Dezember 29, 2007 • 2 Kommentare

Nun habe ich mich schon einen Monat nicht mehr gemeldet und das lag zuerst an den nicht vorhandenen Internetverbindungen im ländlichem Gebiet von Nepal und später einfach nur an Weihnachten… Über Nepal gibt es für viele Tage nicht viel zu berichten. Ich bin bei meiner Tante auf dem Geländer herum gelaufen, habe gelesen oder einfach nur mit Jutta geredet. Ab und zu hat mich Tilak mit dem Auto mitgenommen und an einem Tag machten wir einen Ausflug nach Bandipur, einem wunderschönen, sehr hoch gelegenen Ort mit einer atmeberaubenden Aussicht auf die Himalaya Kette.

Vorbereitung des Reises Blick auf den Himalaya von Bandipur Kids Teens

In der dritten und letzten Woche in Nepal unternahmen Tillak und ich eine viertägige Trekkingtour im Annapurnagebiet. Wir waren ziemlich schnell unterwegs und schon am vormittag des zweiten Tages auf dem Poon Hill mit 3210m Höhe, dem höchsten Punkt unserer Tour. Von dort aus kann man das gesamte Dhaulagiri- und Annapurnamassiv sehen – herrlich!

Auf dem Poon Hill Dhaulagiri Annapurna

Die Bedingungen zum Trekken war ideal, nicht zu heiss und nicht zu kalt. Aber wir hatten auch schon Schnee und die Nächte waren ganz schön kalt. Die warmen Öfen in den Unterkünften verbreiteten aber eine richtig gemütliche Wärme, so dass die Abende mit noch anderen Backpackern richtig gut waren.

gemütliches Beisammensein in einer Lodge schönes Bild ;-)

Wir kamen wieder wohlbehalten ‚daheim‘ an (das war es für mich mittlerweile wirklich). Die letzten Tage kam dann der Kaufrausch über mich und ich dachte auf einmal an Weihnachten und Weihnachtsgeschenke. Jutta, Ramkali und Tilak begleiteten mich nach Kathmandu und dort konnte ich noch die letzten Weihnachtsgeschenkschnäppchen machen. Am nächsten Morgen gings zum Flughafen und ich flog erstmal nach Delhi.

Dort hatte ich leider 10 Stunden Aufenthalt, blieb aber auf dem Flughafen. Früh morgens ging es endlich los nach London und der letzte Flug nach Frankfurt. Dann musste ich mit dem Zug weiter und kam endgültig am 18.12. abends ziemlich geschafft zu Hause an. Natürlich erlitt ich erstmal einen Kulturschock und natürlich war das Essen viel zu fad 😉 … und alles so sauber und weihnachtlich…

Andererseits freute ich mich einfach, wohlbehalten und gesund mit so vielen Eindrücken und Erlebnissen zurück gekommen zu sein und es meiner Familie und meinen Freunden erzählen zu können. Es hat sich definitiv gelohnt und ich würde es jederzeit wieder tun! Die nächsten Pläne werden gerade geschmiedet 😉

Streckenverlauf meiner Reise

Nun ist Weihnachten vorüber und ich habe mich schon wieder einigermassen an die deutsche Kultur gewöhnt. Auf jeden Fall wünsche ich allen eine tolles neues Jahr 2008 und ich bedanke mich, dass Ihr mich durch diesen Block auf meiner Reise ein bisschen begleitet habt. Besonderer Dank gilt allen Leuten, die immer wieder Kommentare, sms und Emails geschrieben und mich somit auf den Laufenden gehalten haben. Es ist immer schön, etwas von seinen Freunden zu hören wenn man ganz weit weg ist…

Zentralindien(Madhya Pradesh, Uttar Pradesh) und Nepal

•Dezember 2, 2007 • 1 Kommentar

Nun ging es mit dem Nachtbus weiter Richtung Norden nach Agra zum beruehmten Taj Mahal. Ich kam frueh morgens an und konnte das grandiose Bauwerk zum Sonnenaufgang bewundern.

Erik haelt den Taj Mahal   Taj Mahal

Ich wollte mich hier aber nicht laenger aufhalten, so dass ich den Zug gleich weiter nach Orcha, einem ruhigen Flecken mit einem Palast nahm. Zudem haben mir die kalten Nachtbusse ganz schoen zugesetzt, so dass ich mir eine Erkaeltung holte und dringend Zeit zum relaxen brauchte. Es wird mittlerweile auch ganz schoen kalt. Tagsueber sind es nur noch 25° und nachts gehts auf 10° runter! In Orcha war nicht viel los und somit versuchte ich mich gesund zu schlafen.

Tempel in Orcha   Tempel in Khajuharo

Ich reise in Indien in einer Zeit der Festivale. Viele Inder machen nun Urlaub und damit ist entsprechend viel los. Jetzt heiraten auch ganz viele Paare, weil die letzten 4 Monate irgend ein Gott geschlafen hat und somit Hochzeiten nicht erlaubt waren. Hier in der steppenartigen Ganges Ebene komme ich jede Stunde durch eine Millionenstadt. Sieht man den Staedten gar nicht an.
Es sieht alles ziemlich trocken aus. Jemand sagte mir, dass es schon 3 Jahre nicht richtig geregnet hat und sie sehr sparsam mit Wasser umgehen muessen.

Hier wird man von allen moeglichen Leuten staendig angelabert. Man muss damit leben koennen aber es strengt an. Meine Person neigt dazu, auf die Leute einzugehen – doch dann muss man ganz sehr aufpassen, was denn ihre wahren Absichten sind; Freundschaft oder Geld machen. Oft ist es zweiteres.
Inder denken, dass Deutsche sehr viel Geld haben, deutsche Touristen zeigen das wahrscheinlich. Ich als Backpacker hab darunter zu leiden. In Indien gibt es fuer vieles besonders bei Eintrittsgeldern Auslaender- und Einheimischenpreise. So kostet z.B. Der Eintritt zum Taj Mahal fuer Inder 20 Rupies und fuer alle anderen 750 Rupies, was ca. EUR 12.50 sind!

Man bekommt in Indien den Eindruck, dass Menschenleben nicht viel wert sind; es werden so viele Menschen in Busse, Taxis und Zuege gestopft, dass das eher an einen Viehtransport erinnert, so zusammengepfercht sieht das aus. Ausserdem tut niemand was gegen die weit verbreitete Armut und wenn wieder mal ein paar Anschlaege veruebt werden und es etliche Tote gibt, scheint das niemand zu interessieren. Ich denke, das hat was mit dem Hinduismus zu tun. Man nimmt sein Schicksal ueberall mit Gleichgueltigkeit hin, weil man es vielleicht im naechsten Leben besser hat und ausserdem gibt es ja eine Mrd. Inder!

Ein weiterer recht touristischer aber doch ruhiger Ort, den ich besuchte, war Khajuharo. Dort gibt es schoene, reich verzierte und gut erhaltene Tempel und ohne Ende Souvenirverkaeufer, die einem das Leben schwer machen.

Nach so 4 Std. Busfahrt gibt es immer eine Pause meistens in Busbahnhoefen. In den Bussen sind immer ein paar Traveller und die treffen sich dann vor dem Bus und unterhalten sich. Kaum ist das passiert, sammelt sich eine grosse Menge Inder um einen herum und starren einfach nur die Touris an! Noch viel mehr kommen, wenn Frauen unter den Reisenden sind und ne richtige Attraktion wird es wenn ein Bettler in die europaeische Gruppe kommt und sein Glueck mit grosser Ausdauer und Penetranz versucht! Ich glaube, die Inder machen dann Wetten aus, wer gewinnt…
Irgendwann gewoehnt man sich auch daran…
Zur Verteidigung fragte mich ein Inder, wie denn die Leute gaffen, wenn ein Dunkelhaeutiger durch einen deutschen Ort laeuft…

Waschungen am Ganges in Varanasi    Waschungen am Ganges in Varanasi 2

Meine letzte Station in Indien is nun Varanasi. Hier erlebt man Indien am intensivsten. Es ist das Epizentrum des Hinduismus. Das Besondere hier sind die Waschungen am Ganges. Eine bunte Menschenmenge tummelt sich am Flussufer und es wird gebadet, Waesche gewaschen, sich rasiert oder einfach nur rumgehangen. Es gibt aber auch 2 Stellen wo oeffentlich Leichen verbrannt werden und die Asche dann in den Fluss verstreut wird und das macht den Ganges zum dreckigsten Fluss der Welt! Weil er aber so heilig ist, stoert das die Hindus nicht und Pilgern aus ganz Indien hierher. Aber auch viele Europaeer [eigenartigerweise keine Englaender und Hollaender], Japaner, Chinesen und Koreaner kommen hierher um Erleuchtung zu finden. Ich wurde gestern von einer Venezuelanerin gefragt, ob ich schon gefunden habe, was ich suche… Hab doch gar nichts gesucht, denn schon laengst gefunden!

Saris, die in der Sonne zum Trocknen liegen    Sonnenuntergang in Varanasi

Die Altstadt hat ganz enge Gassen, wo kein Rikscha durch passt. Dafuer gibt es hier um so mehr Kuehe, ueber die man drueberklettern muss, Hunde, um denen man besser einen grossen Bogen macht, weil sie so zerschunden und krank aussehen und Affen ueber dir, die so sehr auf den Markisen und Stromleitungen rumtrampeln, dass staendig Dreck von oben runterkommt und dann ist es ein staendiger Slalom um die Kuhfladen und Bettler herum! Das klingt vielleicht alles ein bisschen abschreckend, ist es aber nicht. Varanasi hat richtig viel Charme und ich denke, hier erlebt man Indien am intensivsten. Es ist ein riesiges buntes Durcheinander und wenn man davon genug hat, zieht man sich einfach in seinem Guesthouse auf die Dachterasse zurueck oder laesst sich mit dem Boot auf dem Ganges herumfahren und sieht sich die Menschenmenge aus der Ferne an.

Am Nachmittag traf ich eine Schwedin, eine Italienerin, ein Spanier, eine Kanadierin, ein Israeli und eine Australierin. Das war wirklich eine bunte Mischung! Wir assen zusammen und hatten ne gute Zeit. Interessant ist, dass die Backpacker in Indien meistens in meinem Alter sind. Das war sehr angenehm, denn in Suedostasien waren sie eher um die 22 herum und damit anstrengender. Noch vor Mitternacht musste ich aber schon weiter zum Bahnhof um meinen Monstertrip nach Nepal zu starten. Der Zug hatte, wie zu erwarten, 3 Stunden Verspaetung. Bei der Ankunft am naechsten Morgen stiegen noch 6 Spanier aus diesem Zug in Gorakhpur aus und so machte es Sinn, einen Jeep bis an die Grenze nach Sunauli zu nehmen. Wir passierten alle recht schnell die Grenze und assen erstmal gemeinsam. Ich musste natuerlich Spanisch sprechen und tief in meinem Gehirn nach Worten suchen und es hat doch noch ganz gut funktioniert!

Der naechste Bus nach Pokhara fiel aus und so nahmen die Spanier nochmal den Jeep, aber ich wartete auf einen spaeteren Bus und wollte noch vor Pokhara direkt bei Tante Jutta aussteigen. Der Bus hielt aber in Kairenitar trotz mehrmaligen Bittens nicht fuer mich an und so landete ich morgens um 4 Uhr in Pokhara und musste gleich ein Taxi die 25 km wieder zurueck zu meinem Zielort nehmen 😦

Khairenitar (Nepal): Blick zum Fluss auf die Berge von Juttas Farm aus    ich vor meinem Zimmer in Khairenitar

Im nebligen Dunkel fand ich meinen Weg bis zum Rand des Abhangs wo Juttas Farm beginnt und ich warte bis zur Morgendaemmerung. Ich hatte ein Gefuehl wie nach Hause kommen! Das Umherziehen, Schlafen in Nachtbussen und staendiger Hotelwechsel hatte erstmal ein Ende. [Ich bin, im Gegensatz zu vielen anderen Travellern ziemlich schnell gereist, obwohl ich mich noch nicht Flashbacker nennen muss. Das sind die, die, im Gegensatz zu den Backpackern, von Ort zu Ort mit dem Flugzeug reisen!] Nun muss ich mich nicht mehr um den naechsten Bus, das Hotel oder das neue Ziel kuemmern sondern einfach nur die paradiesische Umgebung von Kairenitar geniessen! Um 6 Uhr, als es heller wurde, ging ich hinunter in den Hof, die Hunde schlugen an und Jutta kam schon aus dem Haus und empfing mich herzlich…

Familienrat    die Annapurnagruppe

Ueber die letzten paar Tage gibts nicht viel zu berichten; nur Reden, Essen, Schlafen, Spazieren gehen, Fotografieren und die naechsten Tage mit Tilak planen…

Ich bin nun in Pokhara im Touristenviertel und hier ist alles so friedlich – kein Verkaeufer geht Dir auf die Nerven!! Es ist hier genauso relaxt, wie in Laos…
Ich glaub, ich bleib einfach in Nepal, also ziehe hierher…bye, bye!

Rajastan

•November 20, 2007 • 4 Kommentare

Udaipur

Nach meiner abenteuerlichen Busfahrt kam ich rechtzeitig zum Sonnenaufgang in einer wundervoll romantischen Stadt namens Udaipur an: ein See umrandet von einem der groessten Palaeste Indiens und vielen bunten Haeusern und inmitten des Sees zwei Inseln worauf weitere Palaeste gebaut sind. Es ist auch nicht mehr so heiss, wie in Mumbai – eher ein trockenes Wuestenklima. Am schoensten ist es, zu jeder Mahlzeit auf einer anderen Dachterasse der Restaurants zu essen und dabei immer eine neue Perspektive der Stadt zu geniessen. Hier habe ich mir auch einen Anzug fuer 100 EUR‚ schneidern lassen ;-]

Rajastan fetzt!

Bundi 

 Blaue Haeuser in Bundi    Kids in Jodpur

 Die 10-stuendige Uebernachtfahrt von Udaipur nach Bundi war nicht sehr erholsam. Es war zum groessten Teil unasphaltiert oder ne Baustelle. Da wird man so richtig durchgeschuettelt, kommt kaum zu Schlaf und wird dazu noch so richtig staubig. Am naechsten Morgen um 5 Uhr kam ich in Bundi an und wurde durch einen herrlichen Sonnenaufgang belohnt. Ich konnte beobachten, wie die Stadt so langsam aufwacht. Erst fliegen die Fledermaeuse zurueck in den Palast, dann springen die Affen vom Berg herunter in die Stadt, dann fangen die Tauben an zu fliegen, die Leute beginnen ihre Morgengymnastik oder waschen sich und dann sieht man die Sonne aufgehen… Herrlich! Bundi ist fast nur aus blauen Haeusern und darueber trohnt der Palast. Dazwischen springen Kuehe, Schweine, Hunde und ganz besonders Affen herum. Man entdeckt sogar Schildkroeten. Es ist einfach eine Bilderbuchkulisse und man kann einfach nicht aufhoeren zu fotografieren. Ich wohnte hier in einer der besten Guesthouses meiner ganzen Reise [den ehemaligen Elefantenstaellen des Maharadschas] und abends assen eine Oesterreicherin, ein Spanier, ein Ire und drei Franzosen und ich miteinander im Garten. Die Hausfrau des Gastgebers kochte leckere Sachen. So stelle ich mir Urlaub vor!Am naechsten Tag machten wir eine Fahrt in die Wueste, um den groessten Wasserfall, den ich bisher in meinem Leben sah, zu besuchen. Man konnte sogar hinter die niederprasselnden Wassermassen schwimmen! Abends trafen wir in einem Internetcafe 10-jaehrige Kids die mit Photoshop an Bildern rumbastelten. Sie stellten sich gut an und fragten mich, wie dies und jenes funktioniert. Ich war begeistert! Wo sieht man in Deutschland 10-jaehrige mit Photoshop arbeiten! Kein Wunder, dass die ganzen cleveren IT-Leute aus Indien nach Europa kommen muessen…Bundi ist eine Reise wert!

Jaisalmer

Kleckerburg in Jaisalmer   Erik in der Wueste

 Weiter gings Richtung Wueste erstmal nach Jodpur. Dort besichtigte ich ein riesiges Fort. Das hat sich wirklich gelohnt! Die Stadt an sich war aber zu laut, aufdringlich und stinkig, so dass ich ohne zu uebernachten abends weiter westwaerts in die grosse Thar-Wueste hinein nach Jaisalmer fuhr. Der Ort liegt nur noch 80 km von der pakistanischen Grenze entfernt und da es dort schon mal Krieg gab, weil sich Inder und Pakistanis nicht leiden koennen, ist dort ueberall die indische Armee stationiert. Die Anlagen sind so gross, dass man annehmen koennte, dort sind die indischen Atombomben schussbereit…

Ausserdem gibts in der Wueste tausende von Windraedern und ich traf ein paar junge, indische Ingenieure, die sie aufbauen. Sie arbeiten weltweit mit deutscher Technik. War richtig nett mit denen.

 Wer Kleckerburgen mag, muss Jaisalmer besuchen. Das ist ein riesiges Fort aus Sandstein, was mitten aus der Wueste empor ragt. Das sieht wirklich aus wie an der Ostsee. Im Fort gibts viele verwinkelte Gassen; es ist aber alles sehr touristisch. Ich war dort eine Nacht und hab mich fuer die darauffolgende fuer eine Wuestensafari entschieden. Die war gut, lief aber eigenartig und nicht so ab, wie ich es erwartete. Erstmal fuhr mein Guide, der zur moslemischen Minderheit gehoerte und richtig nett war, mich mit dem Moped eine Stunde in die Naehe von Duenen, ich ritt dann mit dem Kamel in die Sandberge hinein, genoss dort den Sonnenuntergang in absoluter Stille [okay nicht ganz, einen Kilometer weiter machten indische Touristen ordentlich Party…] und wurde dann zu einem Resort, wo schon 150 hauptsaechlich indische Touristen waren, gebracht. Dort fuehrte man uns ein Kulturprogramm mit Musik und Tanz vor. Danach gabs super viel tolles Essen am Bufett und dann wurden  zwei Matrazen in die Duenen geschafft und mein Guide und ich schliefen dort unterm Sternenhimmel. Am naechsten Morgen machte ich ein Kamelritt zum naechsten Dorf und wurde von meinem 10-jaehrigen Kameltreiber zu seiner Familie zum Tee gebracht. Von dort holte mich mein Guide mit dem Moped ab und brachte mich zurueck zur Kleckerburgstadt. Also ne echte Wuestensafari wars wirklich nicht aber trotzdem sehr spassig und schoen! 

Pushkar

Kamele und Akrobaten   50 000 Kamele… Abends gings mit dem Nachtbus weiter nach Pushkar zur weltgroessten Kamel- und Pferdemesse! Die Busfahrt war wieder eine Qual. Ich hatte ein Bett unten und zuerst legte sich ein Inder im rechten Winkel zu mir auf die Sitzbank, seine stinkigen Socken direkt in mein Gesicht! Dann wurde es kalt, doch liessen einige die Fenster offen und somit blies der kalte Wind durch meine Koje und zu guter letzt kamen gutgelaunte Inder in den Bus, die die ganze Zeit richtig laut diskutierten. Ich dachte immer, die Hollaender seien laut, doch die Inder uebertreffen sogar diese!

Die kleine Stadt ist voellig ueberlaufen. Jeder, ob Tourist [besonders Israelis – eine Israeli sagte, dass bestimmt gerade 1 Mio. Israelis in Indien seien und ich dachte, eine weitere Mio. ist in Thailand…] oder Inder, kommen hierher und die Preise sind um das 10-fache gestiegen! Ich hatte Glueck, ich bekam eine Matraze auf der Dachterasse unter freiem Himmel gleich neben dem leeren Swimmingpool fuer ein Appel und ein Ei. Am Rand der Stadt ist die Messe, die sich sie sich bis zum Horizont erstreckt. Dort lagern wirklich um die 50 000 Kamele, Pferde und Kuehe! Es wird gehandelt und gefeilscht, Kunststuecke gemacht, gebettelt [die Kinder sind extrem aufdringlich und in Massen sogar gefaehrlich!] und und und…

Ein Kameramann filmte einen Schlangenbeschwoerer mit seiner Kobra; ich hoerte ihn Deutsch sprechen und fragte fuer was er filme. Dann erst sah ich die Moderatorin von VOX-Tours! Da wird bestimmt bald ne Sendung von der Kamelmesse in Pushkar im Fernsehen kommen…Die Armee und Polizei ist hier stark praesent und ich hoerte, dass es vor einigen Wochen einen Anschlag pakistanischer Extremisten in der Nachbarstadt gab.Es gibt viele Attraktionen und eine Arena mit abendlichen Kulturprogramm- hier geht richtig die Post ab!

Mumbai

•November 12, 2007 • 3 Kommentare

Ich war schon traurig, mein wunderschoenes Sudostasien zu verlassen. Es war einfach zu bereisen, die Leute sind super nett und die Landschaften atemberaubend. Dabei hab ich nur einen Bruchteil gesehen. Nun ja, ich machte mich mit dem Sprung nach Indien auf einen Kulturschock bereit! Aber erstmal hatte ich das erste mal in meinen Leben das Vergnuegen first Class zu reisen, obwohl ich es nicht gebucht habe. Es war einfach ein Versehen ;-] Ich bin ja schon viel geflogen, aber so verwoehnt wurde ich noch nie! Zuerst gabs ein Empfangsgetraenk dann Vorspeise, Hauptspeise, Nachtisch, eine Praline als Desert und Getraenke so viel man wollte! Doch das Beste war, dass wir im Sonnenuntergang starteten und ich ihn 2 Std lang wunderbar geniessen konnte [der gesamte Flug ging 3 Std.], weil wir gen Westen flogen und dazu noch ein gutes Buch und klassische Musik… Ach schoen, so verwoehnt zu werden ;-]Wir landeten mitten in Mumbai doch als ich mir ein Taxi zum Hotel ins Zentrum nahm, fuhren wir noch eine Std! Es ist unglaublich, wie gross eine 20 Millionenstadt ist [in ein paar Jahren wird es die groesste Stadt der Welt sein]! Mumbai ist heftig – ein Rausch der Sinne: duftend und stinkend, laut und lauter, bunt und trostlos, schoen und haesslich, superreich und schrecklich arm und schwuelheiss und dreckig… Ich dachte, das ich mich so langsam an die Hitze gewoehnt habe. [In Bangkok schwitzte ich bei 30° kaum noch] Doch hier bei knapp 40° ist es fast nicht zum aushalten! Mir braucht es hier aber nicht ganz so peinlich zu sein, wenn mir der Schweiss in Baechen herunterlaeuft, denn bei den Indern sieht man es auch.Dafuer ist das Essen aber so richtig ausgezeichnet, ich muss gestehen, noch besser als Thaifood! Das allein waere ein Grund, in Indien zu bleiben!

Doch die Mentalitaet ist so anders als die der Thais! Die Inder sind nett und freundlich aber irgendwie unberechenbar. Nach dem ersten Handschlag weiss man nie was als naechstes kommt…Ausserdem wird man oft einfach nur angestarrt… Ich bin hin und hergerissen zwischen Sympathie und Abneigung.

Dieser Leutemix ist so interessant; Hindus, Muslime, Christen, Hellhaeutige, Dunkle, ganz Dunkle, die manchmal blaue oder gruene Augen haben; Bollywood Mode, knallbunte Saris, total verschleiert, Turban, weisse moslemische Kleider und der blonde Erik mittendrin…ich wurde angehalten, mir in Rajastan angemessenere Kleidung zu kaufen; also ganz in weiss und Kappe oder Turban. Den Bart lass ich mir schon wachsen ;-] Uebrigens Touristen gibts hier nicht viele. In Indien gibt es zu viele Sprachen. Die meisten TV Kanaele, Schilder und Werbung sind deshalb einfach in Englisch.

Nachtansicht   art-deco Baukunst

Der erste Morgen ging schon gut los; genau um 7 Uhr ging ein 10m langes Knallerband unter meinem Zimmer auf der Strasse los. Die Lautstaerke kommt aber eher Bomben gleich – es ist Diwali [das hinduistische Weinachts- und Neujahrsfest] und das veraenderte alles. Das Gute, erstens: es ist fast niemand auf der Strasse und man braucht nur noch 5min zum Ueberqueren und zweitens: Ich erlebe nun schon die zweite Silvesterparty dieses Jahr [in Laos war die erste]. Das Schlechte, erstens:  Hotels und Busse sind doppelt so teuer wie sonst und zweitens: alle Transportmittel, um hier wieder wegzukommen, sind ausgebucht! Also werde ich laenger als erwartet hier bleiben muessen, obwohl ich schon Zeitnot habe, naja.

Am naechsten Tag machte ich erst einen Stadtspaziergang und abends lief ich ans Ufer, dem Geballer zu zuschauen. Im Gegensatz zu Deutschland geht es hier schon um 18:00 Uhr los und die Feuerwerke kann man bis Mitternacht 6 Stunden lang nonstop bewundern. Dabei ist man nicht zimperlich; es ist viel lauter als bei uns und viel viel gefaehrlicher! Da kommt z.B. so eine Grossfamilie von 4 bis 88 Jahren an, alle in klassischen Trachten und dann zuenden die Bengel eine Bombe nach der anderen und die ganze Mannschaft applaudiert, wenn die gerade so die Hand vor der Explosion zurueck ziehen koennen! Was da fuer Geld verblasen wird – hier wird wieder dieser arm – reich Kontrast deutlich.

Rikscha Traffic Jam  typisches Stadtbild

Zum hinduistischen Neujahrstag fuhr ich mit dem Boot auf eine nahegelegene Insel, wo in den Fels geschlagene Tempel zu bewundern sind. Alle anderen Mumbaianer hatten das Gleiche vor und so war ich die ganze Zeit von einer bunten wogenden Menge umgeben.

Am Sonntag begab ich mich auf die 16 stuendige Reise mit dem Bus nach Udaipur. Es war 3 Stunden Fahrt bis wir aus Mumbai raus waren und dann gab es natuerlich gleich eine Panne. Eine Plarrfeder musste am Vorderrad gewechselt werden. Nach ner Stunde war alles repaiert und weiter ging es bis zum naechsten Morgen. Manchmal kommt mir Indien vor, wie Rumaenien vor 10 Jahren; baufaellige Haeuser, Elendsviertel, alte Rostkisten ohne Licht und chaotischer Strassenverkehr. Aber warten wir mal den Rest Indiens ab…

Strandpromenade Mumbai   Sonnenuntergang an der Promenade

Auf dem Weg zurueck nach Bangkok

•November 7, 2007 • 5 Kommentare

Naechste Station war Vang Vieng. Wir sind nun schon seit Tagen zu sechst gereist; ein Belgier, vier deutsche Frauen und ich. Die Berglandschaft  Laos ist unbeschreiblich schoen; ueberall Dschungel und Berge ueber Berge.

Vang Vieng

Demensprechend war auch die Busfahrt; staendig in Serpentinen hinauf und hinunter und das alles sehr langsam auf schlechten Strassen.Man fragt sich, was an Vang Vieng besonders ist, denn Klippen, Hoehlen und Fluesse gibt es ueberall in Laos. Es ist eigentlich ein ganz normales Dorf. Irgendwie hat es sich aber zum Epizentrum der Backbacker gemausert. Das Dorf wirkt deshalb sehr surreal. Fun steht an oberster Stelle.

Tubing  Drahtseilbahn ins Wasser  Massentubing

Highlight Nr.1 ist das Tubing: Man mietet sich einen Autoreifen und wird ein paar km mit dem Taxi flussauf gefahren, wo man dann ins Wasser geht und losschippert. Das besondere ist, dass nach ein paar km dutzende Bars am Ufer stehen, die zum Einkehren einladen. Da kann man auf grossen Schaukeln ins Wasser springen oder Volleyball spielen und richitg Spass haben, denn da sind Hunderte von Travellern unterwegs! In dem Dorf selbst kann man den ganzen Tag in Haengematten am Flussufer rumfaulenzen, oder man mietet sich ein Fahrrad oder Moped und besucht ne Hoehle. Ich fand es immer wieder krass, wie leicht man in so ne Hoehle reinkommt. Alles was man braucht, ist ne Taschenlampe. Da gibt es kein Eintrittsgeld, keine Gelaender oder Weg, kein Licht oder Wegweiser. Man laueft einfach los und fuehlt sich so wie ein richtiger Entdecker, wenn man 500 Meter tief reinlaueft oder kriecht und dann grosse Hallen erkundet, einfach faszinierend!

sogenannte Lagunen zum erfrischen   in einer Hoehle

Nun wurde aber langsam meine Zeit knapp, denn ich wollte doch eigentlich meinen Tauchkurs machen. Also so schnell wie moeglich an die Kueste. Das heisst nach Thailand zurueck. So bin ich allein weitergereist und frueh morgens ging es mit dem Bus los nach Vientiane, der Hauptstadt von Laos.

Vientaine Hauptstadt von Laos 

Ein paar Fotos gemacht und nach 2 Stunden mit dem Bus weiter ueber den Mekong nach Thailand. 4 Stunden Aufenthalt, also ein paar Bhuddas angeschaut und dann in den Nachtzug nach Bangkok. Am naechsten Morgen angekommen, gleich einen Bus an die Kueste gesucht und 4 Stunden spaeter ist man schon auf einem Boot zu einer kleinen Insel namens Ko Samet. Das Tauchen hab ich mir mittlerweile abgeschminkt, denn fuer den Kurs braucht man 4 Tage und die hab ich nicht mehr. Dafuer hab ich mir einfach ein Bungalow am Strand genommen und dort fuer 2 Tage relaxt.

Trauminsel Ko Samet  Tuerkisblaues Wasser ;-)

Ich erwaehnte ja schon, dass man in Laos viele Leute kennenlernt und so haben ein paar Leute ausgemacht, uns am 06.11. zum Geburtstag einer Australierin in Bangkok zu treffen. Also gings zurueck nach Bangkok.

Entweder man liebt diese Stadt oder man hasst sie. Die ersten paar Tage hab ich sie wirklich nicht gemocht. Nun bin ich aber in eine andere Gegend gegangen, wo nicht so viele Backpacker sind und nun beginne ich Bangkok gern zu haben! Die Stadt ist schon krass. Es ist noch ne Steigerung von Hongkonk. Hier sind die Strassen 3-stoeckig!

Superstau in Bangkok  3-stoeckiges Bangkok

Die Gerburtstagsparty war richtig gut.Wir waren so 10 Leute darunter auch Thais. Das ist immer sehr interessant, mit Einheimischen zu feiern. Heute ist nun mein letzter Tag in Suedostasien! Morgen flieg ich nach Mumbai (Indien). Bin richtig aufgeregt, denn nun wird alles anders…

Nordthailand und Nordlaos

•Oktober 27, 2007 • Kommentar verfassen

Nordthailand 

Wenn man allein unterwegs ist, sind Entscheidungen zu treffen das schwierigste. Wo lohnt es sich hinzugehen? Wie soll meine Route verlaufen? Dieses Problem hatte ich ganz stark auf der Reise in den Norden Thailands. Ich wollte vor allem Natur erleben, bin aber immer nur in Staedten gelandet. Doch dann kam ich nach Chiang Mai, die zweitgroesste Stadt Thailands, und da hat es mir gefallen. Die Thais sind so freundliche Menschen! Alle laecheln und man kommt schnell ins Gespraech und das ist es auch, was so eine Reise interessant macht.

gute deutsche Kueche in Chiang Mai

In Suedostasien werden uebrigens die Babies getragen bis sie laufen koennen! Die machen das wegen dem Dreck und dem Ungeziefer. Kaum beginnen sie zu laufen, setzen sie sich auch schon auf Mopeds. Gelaufen wird hier nicht gross. Ein Grund ist, dass man dann schwitzt und das ist absolut unaesthetisch. Ausserdem ist man dann auch der Sonne ausgesetzt und die Asiaten wollen auf keinen Fall einen Sonnenstrahl abbekommen. Deshalb fahren viele auch Moped mit einem Sonnenschirm in der einen Hand und die andere am Gas! Sieht lustig aus. Die Auslaender werden belaechelt, wenn sie in der Sonne rumlaufen…

Thais essen den ganzen Tag und das Essen ist richtig lecker und billig ist es auch. Es gab schon Tage, da hab ich gefruehstueckt im direkten Anschluss Mittag gegessen, irgendwas unternommen und dann ausgiebig zu Abend gegessen… mmmhhh

Bis jetzt bin ich immer zur richtigen Zeit in den jeweiligen Laendern gewesen, es hat kaum geregnet und es war Nebensaison. Doch das soll bald zu Ende sein. Dieses Wochenende ist ueberall Vollmondfest und damit wird der Beginn der Trockenzeit gefeiert. Damit beginnt auch die Hauptsaison und ab da wird voll!

Nordlaos

Ich bin beim bisherigen Highlight meiner Reise angekommen und dabei hab ich nicht einmal geplant nach Laos einzureisen! Leute, besucht Laos solange es noch so ist!! Das Land ist einmalig. Hier gibt es keinen Massentourismus und man erlebt ein Land was ungefaehr 20 oder 30 Jahre hinter Thailand zurueckgeblieben ist, aber deshalb ist auch alles so natuerlich und unaufdringlich freundlich! Man fuehlt sich hier so richtig willkommen.

Lao kids  Kid

Hier gibt es noch Dreckstrassen, Stroh- und Pfahlhuetten und Busfahrten sind ein Abenteuer. Man reist viel besser auf den vielen grossen Fluessen, wie z.B. dem Mekong durch eine atemberaubende Berglandschaft. Das Land ist ja kommunistisch aber man sieht davon fast nichts. Nepal hatte vor einem Jahr einen kommunistischeren Eindruck auf mich gemacht.

Die Menschen sind ziemlich arm und es gibt viel Unterstuetzung von europaeischen Laendern. Es gibt noch viele Zeichen aus der franzoesischen Kolonialzeit u.a. wunderschoene Haeuser im franzoesischen Stil, endlich wieder Brot und dann gleich richtig gutes Baguette, franzoesische Kugelspiele…

Kayaktour   Moenche

Geschichtlich ist Laos hochspannend. Die USA haben im Vietnamkrieg um 1970 auf Laos doppelt so viel Bomben abgeworfen, wie im ganzen 2. Weltkrieg in Europa abgeworfen wurden. Das Land wollte eigentlich niemand haben. Ich hab gelesen, dass man noch 100 Jahre braucht, bis Laos von Sprengkoerpern bereinigt ist.

 Vollmondprozession

Laos ist einfach wie gemacht fuer Backpacker und darum wimmelt es noch so von denen. Es ist lustig, man hat z.B. jemanden in Nordthailand kennengelernt und auf einmal sieht man sich in Laos wieder! In Luang Prabang, wo ich gerade bin fuehlt man sich wie in einer grossen Gemeinschaft, man isst mit ein paar Leuten an irgendwelchen Strassenstaenden dann unternimmt man wieder etwas mit anderen. Die Leute kommen wirklich aus der ganzen Welt… Suedamerika, Australien, Europa und Nordameika.

Erik beim Papaya Salat essen (superhot!!)  Wasserfall  Erik vorm Wasserfall

In Laos war ich ausser Boot- und Busfahren noch Kayaking, Hoehlen besuchen, herrliche Wasserfaelle anschauen und (das war vielleicht das beste meiner bisherigen Reise!) beim Bootrennen. Das ist hier eines der groessten Feste. Das Rennen war gut aber noch viel besser war, mit den Laoten zusammen zu feiern! Man geniesst volle Gastfreunschaft und wird von allen mit schlechten Englisch angesprochen. So hab ich mir das Reisen vorgestellt!

Fischer  Bootrennen

Bangkok und Zentralthailand

•Oktober 19, 2007 • 4 Kommentare

Ganz zuerst moechte ich meine neue thailaendische Handynummer bekanntgeben: 0066856236425. Die alte Indonesische funktioniert nicht mehr.

Seit ein paar Tagen bin ich nun in Thailand unterwegs und ich hab mich ganz besonders auf diesen Abschnitt meiner Reise gefreut. Doch erstmal bin ich ein bisschen enttaeuscht. Man beginnt ja zwischen den Laendern zu vergleichen und da muss ich sagen, dass mich Bangkok nicht so umgehauen hat.

Die Stadt ist riesig und man bleibt eher in seinem Auslaenderghetto, als Sehenswuerdigkeiten gibt es immer nur Tempel und Bhuddas, von denen ich mittlerweile mehr als 200 gesehen habe und taeglich geregnet hat es auch. Aber gut, die Thais sind sehr sehr freundlich, ob das nur Scheinheiligkeit ist, muss jeder selbst herausfinden. Aber ich hab schon ein paar nette Begegnungen gehabt. Auf einer Fahrt ueber den Fluss haben mich eine Gruppe von Schuelern angesprochen, einfach nur um ihr Englisch zu praktizieren und das war richtig nett und lustig, ein anderes mal sass ich mit einem Soldaten, der grad Urlaub hatte, zusammen und ich konnte etliches ueber das Land erfahren. Die Thais lieben naemlich ihren Koenig, der am 05.12. 80 Jahre alt wird und alle Thais meinen, es ist ein grosser Fehler, zu diesem Anlass nicht hier zu sein. Die Macht hat aber das korrupte Militaer, ist schon alles ein bisschen eigenartig.

Bangkok

Dann traf ich ein paar gestrandete 60 jaehrige Deutsche, die mit Thais verheiratet sind. Der eine betreibt ein deutsches Restaurant mit Eisbein und Sauerkraut. Ich habe dort Thaifood gegessen, was ich so sehr liebe, aber um seine Entaeuschung, in Grenzen zu halten, hab ich noch ein schmackhaftes Berliner Roggenbrot gekauft! Die Deutschen erzaehlten mir ihre schicksalshaften Lebensgeschichten – naja so wuerde ich nicht stranden wollen…

Der Tourismus ist hier sehr hoch entwickelt, was besonders Japaner, Deutsche, Israelis und US-Buerger anzieht (die letzten beiden werden wohl kaum in moslemische Laender gehen wollen, oder gehen duerfen) Die werden aber weitestgehend von dem normalen Landsleuten ferngehalten. Ich bin bisher zu einer guten Zeit gereist, seitdem ich unterwegs bin ist Nebensession. Das soll aber zumindest in Thailand in einer Woche vorbei sein, dann wird es voll!

Khmer Architektur

Es gab ja in der Vergangenheit immer Diskussionen, ob die Englaender und Iren oder die Festland – Europaeer auf der richtigen Seite fahren. Mittlerweile steht es fest: die, die auf der linken Strassenseite fahren! In all den Laendern die ich besuchte und noch besuchen werde, ist das der Fall und das sind definitiv die meisten auf der Welt! Und die haben so viele Autos, dass alle die rumlaufen oder Motorrad fahren einen Mundschutz tragen, weil es so nach Abgasen stinkt!
Nach Bangkok besuchte ich zwei Orte weiter noerdlich, wo Ueberreste von Koenigsstaedten aus dem 12. Jahrhundert stehen. Das ist die gleiche Periode, wie die Zeit als die beruehmten Khmertempel in Ankor Wat in Kambodscha oder die Inkatempel erbaut wurden. Da mir es zu viel war, nach Kambodscha zu gehen, war ich wenigsten an den viel kleineren aber aehnlichen Bauten in Thailand.

Markt

Hongkong

•Oktober 15, 2007 • 1 Kommentar

Vom 8.-13.10. hielt ich mich in Hongkong auf. Die Stadt hat mich begeistert. Sie ist richtig verrueckt mit den vielen Nationalitaeten, den endlosen Wolkenkratzern, dem lauten Verkehr und der ganzen Hektik, dem Essen und der eigenartigen Geschichte. Ich habe eigentlich so was wie Singapur erwartet mit britischem Flair und altem chinesischem Stil. Nein Hongkong ist nur chinesisch im ultramodernen Stil!

Also zu den Haeusern, es gibt bestimmt kein Haus in Hongkong unter 10 Stockwerke – und die Raeume sind so klein! Meine Unterkunft war auf der 13. Etage im Jugendherbergsstil, zu zwoelft in einem kleinen Raum, naja eher ein Korridor – aber billig! Hongkong soll eines der teuersten Staedte der Welt sein… und ueberall wird gebaut und gebaut – echt verrueckt.

naechtliche Skyline

Die Strassen sind fast ueberall doppelstoeckig und darueber sind dann noch die Fussgaengerstrassen, das alles in tiefen Hauserschluchten. Die City liegt auf einer Insel wo steile Berge sich direkt an der Kueste steil erheben. An einem schmalen Streifen am Ufer spielt sich alles ab. Da ist nicht viel Platz.

Die meisten Leute sind Hongkong – Chinesen, es kommen aber auch viele vom Festland, na und dann Inder und paar Eurpopaer, darunter viele Deutsche – alle im Bankwesen taetig. In Hongkong dreht sich alles ums Geld und die Leute sind auch freundlich aber beim Geld hoert der Spass auf… Es gibt keine Industrie, nur Dienstleistung.

Kids

Uebrigens hab ich in meinem Leben noch nie so viel Corian oder aehnliches wie in dieser Stadt gesehen! Sogar die Ufergelaender sind daraus gemacht! Wirklich jede Verkaufstheke und ist sie auch im letzten Viertel, besteht aus Mineralwerkstoff…

Ach ja, man MUSS mit Staebchen essen koennen oder man verhungert! Zum Glueck konnte ich es schon vorher 😉

Ich war im Hongkong Historical Museum und hab mich etwas gebildet. Es war wirklich sehr spannend gemacht. Ich habs 5 Stunden dort ausgehalten. Es ist so interessant, wie sich die Briten die Insel geholt haben und sie sie 1997 auch wieder genommen bekamen. In allen asiatischen Laendern, in den ich bisher war, gibt es grossen Nationalstolz und man sieht ueberall Fahnen – in Hongkong so gut wie keine: manchmal die Hongkongfahne, selten die chinesische, na und erst recht nicht den Union Jack. Man kann Hongkong irgendwie nirgendwo zuordnen – spannende Stadt…

Ostbali

•Oktober 11, 2007 • 3 Kommentare

Viele Leute haben uns empfohlen, zur Ostkueste zu reisen. Dort soll es wegen der bergigen Lage und den ruhigen Kuesten besonders schoen sein. Doch wir lasen, dass die Verkehrsanbindungen nicht so guenstig seien. So stoppten wir in einem Ort namens Tulamben, wo wir wussten, dass wir auch gut wieder weg kommen werden. Viel gab es dort nicht ausser einem alten Schiffswrack direkt vor der Kueste. Wir checkten uns in einem netten Bungalow direkt am Meer ein und holten uns gleich Schnorchelsachen um zu schauen, was das Meer so zu bieten hat. Schon keine 50m von unserem Bungalow entfernt, stiessen wir auf das Schiffswrack, die ‚Liberty‘, die im 2.Weltkrieg untergegangen ist. Dabei gab es grosse Fischschwaerme zu bewundern. Am naechsten Tag schnorchelten wir gleich nochmal. Ansonsten war dort nur relaxen angesagt. Es gab nur noch Tauchangebote. Man konnte z.B. Einen Schnupperkurs machen und ich entschloss mich, das ‚Discover Scuba Diving‘ mal auszuprobiren. Am naechsten Morgen ging ich zum Tauchshop und war so nervoes! Nach dem Anziehen des Neoprenanzuges und der ganzen Ausruestung und einer kurzen Erklaerung, wie alles funktioniert, fuehrte mich mein ‚Dive Master‘ gleich unter Wasser! War das aufregend und in den ersten 15min konnte ich die Unterwasserwelt gar nicht richtig geniessen, sondern musste nur ans Atmen und Navigieren denken. Man ist ja da unten schwerelos… Doch als wir dann in einen Schwarm grosser Fische eintauchten, uns aufrichteten und der Schwarm begann, sich um uns herum zu drehen, war die Nervositaet weg! Wir tauchten in dem Schiffswrack herum und man wusste gar nicht, wohin man zuerst gucken sollte. Nach 40min war meine Luft alle und mit 15m Tauchtiefe war das schon ganz gut. Ich war von der Sache so begeistert, dass ich nach dem Mittag noch einen zweiten Tauchgang machte. Wir waren im ‚Korallengarten‘ bis 17m tief und ich bedauerte richtig, dass ich keine Unterwasserkamera dabei hatte. Ich habe so viele Tiere da unten gesehen! Tauchen ist schwer zu beschreiben, man muss es einfach erleben und es macht suechtig… Wenn ich weiter machen will, muss ich aber einen Tauchkurs ablegen. Vielleicht mach ich’s ja in Thailand.

Sonnenuntergang auf Bali gamcht mit einem Handy…     Das bin ich nicht, muss aber aehnlich ausgesehen haben…

Java mit Mt. Bromo

•Oktober 6, 2007 • 1 Kommentar

Wieder ging es mit dem Bemo los dann mit der Faehre eine Stunde uebers Wasser und schon waren wir auf Java. Vieles sieht anders aus, erstens weil Java moslemisch und Bali hinduistisch ist und zweitens die Insel uebersaet ist von hohen Vulkanen, ausserdem viel weniger Tourismus und damit auch wieder angemessene Preise. Zum Glueck bekamen wir ein ausgesprochen guenstiges Taxi, was gerade auf der Rueckfahrt war und wir bezahlten nur das Benzingeld. So kamen wir rechtzeitig zu Sonnenuntergang an unserem Ziel, dem Mount Bromo an. Es ist uebrigens schwierig wenn nicht sogar gefaehrlich, nach Sonnenuntergang in Indonesien zu reisen. Wir schliefen also diese Nacht in ziemlicher Kaelte auf 2000 Meter Hoehe. Nun bereute ich es doch nicht meinen Schlafsack mitgenommen zu haben. Am naechsten Morgen ging es frueh um 3 Uhr, mit der Stirnlampe bewaffnet, auf einen Aussichtsgipfel von 2700 Meter hinauf. Schwitzend oben angekommen erwartete uns schon ein Haufen Hollaender und ein paar andere Europaeer, die mit Jeeps hochgekarrt wurden, um den Sonnenaufgang zu erwarten. Aus diesem Grund sind wir ja auch da hoch. Der zweite Grund war, die Vulkankrater, die aussehen wie eine Mondlandschaft, zu bewundern. Trotz eisiger Kaelte harrten wir aus und machten viele Fotos bis die Sonne hervorkam. Zwei Krater sind am imposantesten. Einer war ziemlich weit entfernt aber mit ca. 3600 Metern der hoechste Berg Javas. Alle 15min stieg eine Rauchwolke auf. Er ist einer der aktivsten Vulkane der Erde und regelmaessig fliesst Lava heraus. Der andere war ganz nahe und auch nur 2400 Meter hoch, also tiefer als unser Aussichtspunkt, da kam aber eine konstant dicke Rauchwolke heraus, der aber zur Zeit nicht aktiv ist. Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus.

Mondlandschaft

Nach einer Stunde als es die Sonne zwar aufgegangen war, es aber immer noch nicht waermer wurde, stiegen wir ab und schliefen bis Mittag. Am Nachmittag liefen wur zum kleinen, stark rauchenden Vulkan. Treppen fuehrten auf den schmalen Kraterrand und es umgab uns ein schwefeliger Nebel. Man konnte in den Krater schauen und da sah und hoerte man, wie der dicke Rauch aus der Erde empor stieg. Ich hab selten so was beeindruckendes gesehen, besonders in dem Licht der untergehenden Sonne!

rauchender Vulkan

Wir uebernachteten noch mal und am naechsten Morgen machten wir uns wieder zurueck nach Bali auf. Da wir langsamer vorankamen als erwartet, uebernachteten wir nochmal in unserem alten Hotel an der Nordkueste und am naechsten Morgen, es war inzwischen schon der 03.10., gings dann mit dem Bemo weiter an die Ostkueste von Bali.